• Reisebericht Lofoten

28. Juli 2012

Zum Aufstehen möchte ich mir ein bisschen was von meinem teuer bezahltem Internetguthaben auf dem Handy gönnen und lese ein paar News, mit dem Resultat, dass nach 10 Minuten mein Akku leer ist. Ich gönn mir noch eine Klosession auf dem zur Bergseite hin offenen Kabuff und mache mich auf den Rückweg. Natürlich sind Wolken aufgezogen und versüßen mir den Weg mit Regen. Zurück an der Anlegestelle warte ich mit ein paar anderen Leuten auf die Fähre zurück nach Reine. Dort angekommen scheint sich das Wetter wieder etwas beruhigt zu haben und ich beschließe im Nachbardorf bei „Coop“ einkaufen zu gehen. Im Einkaufswagen landen zwei Bier, ein Kartoffelsalat und natürlich Schokolade und Bananen.

Zusammen mit dem Heineken gönne ich mir anschließend den weltschlechtesten Kartoffelsalat an der Küste zum Fjord, als ich sehe wie sich die Wolkendecke ein paar hundert Meter weiter im Fjord öffnet und die Sonnenstrahlen herrlich die Berge beleuchten. Ich schmeiße alles zusammen und renne mit Bierdose los in die Richtung wo ich eine Möglichkeit für ein Foto sehe. Die E10 entlang und dann in eine Seitenstraße hoch, mit verstecktem Bier an zwei spielenden, etwa 5 jährigen Mädchen vorbei direkt auf ein privates Haus zu. Doch mit einem freundlichen „Hej“ in Richtung der Kinder geht offenbar noch keine Erlaubnis einher ihre Straße zu betreten, also werde ich einige Meter weiter mit einem strengen „Hej!!“ zurückgerufen. Ich drehe mich um und sehe mich kurzerhand mit dem blonden Engelchen konfrontiert. Auf Norwegisch kommt wohl in etwa „Heee was machst du denn da? Wer bist du denn? Magst du zu meinen Eltern? Weil die wohnen da, ich wohn da nämlich auch!!“.

Mein erster Gedanke, Sie mit einem Snickers zu bestechen um ihren Garten zu betreten erscheint mir allerdings zu zeitintensiv und so handle ich per Zeichensprache und mithilfe meiner Kamera eine temporäre Zugangsberechtigung aus. Da auch sonst niemand zu sehen ist gehe ich kurz ein paar Meter in den Garten, mache zwei Fotos und bin auch genauso schnell wieder weg, in der Hoffnung noch andere, interessantere Spots zu finden. Das gelingt mir zwar nicht in dem Fall, aber ich laufe spontan die E10 einige Kilometer weiter Richtung Norden und kann doch noch das ein oder andere interessante Foto machen.

Auf dem Rückweg erwische ich für einen traumhaftes Wolkenspiel in der Nähe des Reinebringen leider nur einen suboptimalen Standort, aber ein schlechtes Foto ist besser als keins, also stehe ich für eine Minute mitten auf der Straße mit meinem Stativ rum, die Autos mussten halt dann kurz warten. Schließlich erreiche ich meine Zeltstelle am Rande von Reine, die ich schon kurzzeitig am 18ten Tag aufgesucht habe. Ich sehe schon von weitem, dass jemand den Unterstand in Beschlag genommen hat und bau als alternative mein Zelt auf. Während ich Reis, Mandarine und Thunfisch koche komm ich mit den Leuten am Unterstand ins Gespräch, ein Pärchen aus den USA. Nach kurzer Zeit verabschiedet sich das letzte Gas aus meinem Brenner und ich muss den Reis sehr aldente essen, gute Nacht.

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