04.01.2016 19:41 Uhr (GMT+11), Melbourne Airport, die Emirates Boing 777 hebt ab. In Jogginghose und schwarzen Pumasocken sippe ich Champagner, der Flug Richtung Singapur – es geht nach Hause. Einen 8 stündigen Aufenthalt hatten wir uns den Tag über noch in Australien gegönnt um auf einen Sprung in die Stadt zu fahren. Ausflugsziel war der Melbourne Zoo, damit wir auch Koalas und Kängurus von der To-Do-Liste streichen konnten.
Während wir in der Innenstadt noch ein paar Burger bei Hungry Jack’s futterten, haben wir komplett die Zeit vergessen. Natürlich war dann auch noch der Shuttlebus kaputt und wir schaffen es tatsächlich noch mit Ach und Krach zum Check-In-Schalter, wo man uns mitteilte, dass man uns in die Business Class ge-upgraded hat! Top! Nur leider wenig Zeit es zu genießen, denn wir müssen zum Boarding rennen und noch durch den Security Check.
Aber es klappt alles und nun sitze ich hier im höchst komfortablen Sessel mit meinem Willkommensgetränk im Becherhalter. Meine Beine haben circa 1,5m Platz, den ich natürlich auch brauche, denn der Sessel hat eine Schlafposition. Auch seitlich ist reichlich Platz in unserer Zweierreihe. Neben mir sitzt Julia, am Fensterplatz mit drei Fenstern. Meine Sneakers habe ich ausgezogen und „luftdicht“ oben im Stauraum verräumt. Meine mit Penaten-Creme verschmierte Outdoorhose ist der grauen Jogginghose von Nike gewichen und meinen Füßen gönne ich nach einem Tag rumlaufen großzügig ein frisches Paar Socken. Das entspricht vielleicht nicht ganz dem Dresscode für meinen Aufenthaltsort Abseits des Pöbels der mit der Economy Class vorlieb nehmen muss, aber es ist ziemlich bequem zum Schlafen und mein vorgesehenes Outfit für die nächsten 24 Stunden in diversen Flugzeugen.
Noch bevor ich mein Sektglas leer habe will Peter (unser Steward) die nächste Getränkebestellung entgegen nehmen. Meine Wahl fällt auf einen 19 Jahre alten Scotch mit etwas Wasser und Eis, alles andere wäre wohl nicht angemessen, die Weinkarte lehne ich dankend ab. Mein Blick wendet sich rüber zu Julia, die einen Mojito wählt. Wir müssen kichern wie zwei kleine Mädchen die in der Bravo den Dr. Sommer Bereich lesen; – die Situation ist völlig skurril!
Ich stehe nochmal auf und räume aus dem Gepäckfach ein paar Sachen für den Flug raus. Meine Blicke streifen die betuchten Herren und Damen die „wie wir“ ein Ticket der Business Class haben. Denken die möglicherweise, wir hätten uns das Upgrade gekauft? Ob sie wohl auch gerne so eine gediegene Hose tragen würden? Wer weiß. Ich setzt mich wieder hin, bringe mich per elektronischem Knopfdruck in Liegeposition und wende mich dem Entertainmentsystem zu, bevor Peter unsere Tische mit einer Tischdecke schmückt und anschließend Lammschulter zum Dinner serviert.. endlich mal angemessen reisen. ;)
Unser Urlaub lief fast wie geplant, wenn auch anders als gedacht. Rückblickend sind wir etwas zu viel gefahren, haben zu wenig Zeit an den schönen Orten verbracht und wollten zu viel in zu wenig Zeit sehen. Aber das sind Kleinigkeiten die für uns die Reise nicht schlechter gemacht haben. In Neuseeland hat es und vor allem der alpine Teil der Südinsel angetan, auch wenn sicher jede andere Gegend ebenfalls ihren Reiz hat. Die landschaftlichen Eindrücke sind einfach der Wahnsinn.
Nun war er da, der Tag des Abschieds aus Neuseeland. Mit einem weinenden und einem lachenden Auge geht für uns ein wunderbarer Urlaub zu Ende. Doch der Entschluss steht, es ist definitiv kein Abschied für immer. Wir werden wieder kommen, auch wenn die Anreise höchst anstrengend ist (was uns vor allem ab Singapur bis Frankfurt in der Economy wieder bewusst wird). Zu vielfältig ist das Angebot an Erlebnissen, zu freundlich die Neuseeländer und vor allem zu groß das Land um es in den paar Wochen ausreichend kennenlernen zu können.
So long, New Zealand, and thanks for all the fish.
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