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Tansania Selbstfahrer-Safari – Serengeti

Auf den Weg in die Serengeti verbrachten wir also die zweite, diesmal ungeplante Nacht im Simba A Campsite. Ab sofort hieß es, im Bodenzelt zu übernachten, denn unser neues Fahrzeug hatte kein Dachzelt mehr dabei. Mit der Dunkelheit kamen unzählige Zebras ins Camp, die zwischen den Zelten das Grasen anfingen. Das war so lange cool, bis sie anfingen sich gegenseitig zu beißen, miteinander zu kämpfen und sich über die Wiese zu jagen. In der Dunkelheit konnten wir also nur drauf hoffen, dass nicht ein Zebra die Orientierung verliert und durch unser Zelt rennt. In solchen Situationen bietet es sich an, einfach schnell einzuschlafen.

Morgens machten wir uns frühzeitig auf die Socken, denn durch unseren Autotausch mussten wir einige Stunden Fahrt aufholen. Doch Afrika wäre nicht Afrika wenn der Tag nicht mit Problemen starten würde: Gleich den ersten Berg quittierte unser Auspuff mit dichtem, schwarzem Rauch! Wir stoppten kurz und fuhren dann vorsichtig weiter die Anhöhe hinauf, doch der schwarzen Rauch blieb. Außerdem hatte ich jetzt das Gefühl, das Auto würde nicht wirklich gut ziehen. Aber wir wollten den Motor erst mal warm werden lassen, dann würde es schon besser werden.

Wir nahmen uns vor, diesmal eine andere Strecke durch die NCA zu nehmen und machten dafür noch einen Abstecher zur Ranger-Station. Dort angekommen, wollten wir klären, ob es die ausgewählte Piste überhaupt gibt, denn auf unserer Karte war sie nicht eingezeichnet. Mit Händen und Füßen verständigten wir uns mit dem Ranger und bekamen letztendlich grünes Licht. Auf dem Weg telefonierten wir noch kurz mit dem Mechaniker vom Vortag wegen dem schwarzen Rauch: „Don’t push too hard“, und „that’s normal“ für die ersten Kilometer, hieß es. Da war es wieder… das mulmige Gefühl. Die Unsicherheit fuhr mit. Mit diesem Fahrzeug sollte es jetzt 200km durch Nationalparks und Savanne gehen, kaum Menschen, keine Zivilisation. Yey!

Ein weiteres Mal durch die NCA

Die ersten Stunden der Fahrt waren ebenso sehenswert wie anspruchsvoll und hätten ohne diese permanente Verunsicherung sicherlich mehr Spaß gemacht. Seit dem Morgen hatten wir kein einziges Safari-Fahrzeug mehr gesehen, geschweige denn andere Touristen. Wir ließen das letzte auf der Karte verzeichnete Dorf hinter uns und fuhren durch sandige Savanne tiefer in die NCA hinein. Noch bevor wir unser Zwischenziel Lake Ndutu erreichten, verlor sich die Fahrspur, der wir folgten, im Sand.

Da wir keine Piste mehr finden konnten, ging es ab dann querfeldein, zwischen Büschen und Bäumen, durch ausgetrockneten Flussbetten und hier und da vorbei an einem Massai Dorf. Ständig die Augen offen, um nicht plötzlich hinter dem nächst größeren Busch einen Elefantenbullen zu überraschen, deren Spuren wir immer wieder kreuzten.

Nach einer halben Stunde wegeloser Fahrt, fanden wir wieder Fahrspuren und erreichten eine Ranger-Station am Lake Ndutu. Da wir an dieser Stelle die NCA verlassen und die Serengeti befahren wollten, mussten wir noch die jeweiligen Ranger aufsuchen und den Papierkram für jeden der Parks erledigen. Wäre ja zu einfach wenn man das alles an einem Ort machen könnte. Über unsere geplante Route war man immer wieder erstaunt. Es ist eher ungewöhnlich, dass jemand an diesen Gates abseits des Main-Gates die Parkgrenze passieren möchte. Andererseits führte das immer wieder zu interessanten Smalltalk mit den Einheimischen, auch wenn die sprachliche Barriere z.T. recht hoch war.

Die Serengeti-Plains

Die NCA ließen wir hinter uns, um uns kurz darauf in den großen Weiten der Serengeti-Plains wiederzufinden. Eine endlose Ebene, kaum ein Baum, keine Berge oder Flüsse, einfach nur trockene Graslandschaft. Wir folgten der einzigen vorhandenen Piste und sahen an dieser Strecke nur vereinzelt ein paar Strauße oder Vögel rumstehen.

Nach zwei Stunden Fahrt kündigte sich mit einem Biss in meinen Oberarm eine Horde Tse-Tse-Fliegen an. Wir schlossen sämtliche Fenster und Belüftungsschlitze, um der Lage im Auto wieder Herr zu werden. Wir klatschten alle blinden Passagiere tot während sich draußen hunderte am Auto versammelten. Diese begleiteten uns von nun an für etliche Kilometer, in denen wir keinerlei frischen Luftstoß reinlassen konnten und somit schön in der Mittagshitze im Auto von uns hin brüteten.

Nach und nach erreichten wir das Zentrum der Serengeti. Die Bewaldung nahm wieder zu und wir sichteten immer mehr Tiere.

Viele Giraffen mit Nachwuchs, unzählige Zebras und einige Warzenschwein-Pärchen machten die Fahrt jetzt interessanter. Schließlich entdeckten wir eine große Herde Elefanten, bei der wir einige Zeit lang stehen blieben und einfach genießen konnten. Die Tiere waren am Grasen, also machte ich es mir auf unserem Fahrzeugdach gemütlich und schoss ein paar Fotos.

Da es spät wurde, machten wir uns auf dem Weg, um noch bei Tageslicht unsere Lodge zu erreichen. Auf dem Weg dorthin mussten wir noch einen spontanen Stopp machen, da wir im hohen Gras einen Leoparden entdeckt hatten. Er hatte uns natürlich auch gesehen und ging etwas mehr auf Abstand, bevor er nach einigen Minuten im Gebüsch verschwand.

Als wir laut GPS kurz darauf unsere Lodge erreichten, staunten wir nicht schlecht, sie existierte dort nämlich nicht. Die Positionsdaten, die wir von Tripadvisor hatten, waren offensichtlich falsch, denn außer Savanne war dort rein gar nichts.

…und wo ist jetzt die Lodge?

Wir stoppten ein Safari-Fahrzeug und bekam den Hinweis, dass sich die Lodge wahrscheinlich in einem Dorf in ca. 30km außerhalb des Parks befand. Jippie! So viel zum Fahrverbot bei Dunkelheit, denn die Sonne war bereits hinter dem Horizont verschwunden und kurze Zeit später war es stock duster.

Als wir das Gate erreichten, gab es daher auch prüfende Blicke und ein paar Fragen der Ranger, aber keine weiteren Probleme. Angesprochen auf die Adresse der Unterkunft empfahl man uns, bei Ankunft im Dorf jemanden nach dem Weg zu fragen. Das ist leicht gesagt… dort angekommen gab es natürlich keine Straßenbeleuchtung und es war weitgehend finster. Am Straßenrand gab es ein paar Verkaufsstände, andere Leute hockten in Sitzkreisen in dürftigen Unterkünften zusammen. Es gab hier zwar genug Personen die man wegen dem Weg ansprechen könnte, die Auswahl machte es aber schwer.

Telefonisch erreichten wir nach diversen erfolglosen Versuchen unsere Unterkunft. Der Manager meinte, er fährt uns entgegen und wir sollten uns an der Grundschule treffen. Diese wäre einfach zu finden, irgendwo in einer Seitengasse.

Wir hielten an einem Stand, wo zwei gerupfte Hähne in der Auslage hingen, um uns beim Verkäufer nach dem Weg zu erkundigen. Wir kamen dadurch eine Querstraße weiter, landeten aber doch wieder in einer Sackgasse. Hier war es noch dunkler, ohne Verkaufsstände und trotzdem hockten hier überall Leute auf der Gasse. Unweigerlich erregten wir mit unserer Orientierungslosigkeit Aufsehen.

Ein junger Mann kam zu mir ans Fenster und wollte wissen, ob wir etwas bestimmtes suchen. Auf die Frage hin wo die Grundschule ist, zeigte er weiter ins Dunkle der Nacht und bot uns an „einzusteigen und uns dort hin zu bringen”… nein danke! Doch er schlug vor, vorauszugehen und wir könnten ihm folgen! Gesagt getan, er machte sich auf den Weg und wir im in Schritt-Tempo hinterher. Nach ein paar hundert Metern Fahrt durch den Busch kamen wir tatsächlich an der Schule raus. „Ob wir jetzt den Schuldirektor sprechen wollen?” fragte er. Danke, aber nein, es ist schon spät. Wir verabschiedeten uns, gaben ein Trinkgeld und trafen dort kurze Zeit später den Lodge-Manager, der uns zu unserer Unterkunft brachte. Den Ausklang unseres ersten Serengeti-Tags hätten wir uns gerne etwas weniger Aufregend gewünscht, aber letztendlich war dann doch alles in Ordnung.

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