• Reisebericht Lofoten

6. Juli 2012

Ein Schritt vorwärts, Tasche hinterhergeschleift. Terminal 2, 6. Juli 2012. Eine lange Menschenschlange am Check-In wird von den langsamsten Mitarbeitern des Flughafen Frankfurts abgefertigt. Obwohl der Flieger erst in über einer Stunde geht, wird das garantiert knapp. Neben mir eine Gruppe Rentner die ihren Flug verpasst haben und sich pausenlos aufregen, schreiende Kinder, Leute die es nicht für nötig halten ihren Koffer vorm Flug zu wiegen und am Schalter noch fünf Mal umräumen und neu wiegen müssen bevor sie endlich fertig sind und das schlimme dabei, sie haben es nicht mal eilig und stressen lassen sie sich schon mal kein Stück. Mit meinem Outfit komme ich mir etwas komisch vor, denn ich sehe aus wie Alex Frost in Elephant. So ganz in schwarz, war eigentlich nicht geplant aber hat sich so ergeben, naja was soll‘s. In meinem 20kg Rucksack ein Zelt, Schlafsack, Trekkingnahrung, Kameraausrüstung, Schokolade und natürlich eine Unterhose zum Wechseln, denn es geht nach Norwegen zum Trekking – genauer, auf die Lofoten im Norden, für knapp vier Wochen. Dort angekommen will ich eine Solotour vom südlichen Ende Richtung Norden laufen und hauptsächlich Zeit ins fotografieren investieren. Ich fummel nochmal am Rucksack rum, dabei fällt ein Tütchen mit 250g Milchpulver raus, sieht aus wie Koks, fragende Blicke der Schlangennachbarn. Es geht einen Schritt vorwärts, Tasche hinterhergeschleift. Bald checke ich ein, ab zum Gate, ab ins Flugzeug der Royal Dutch Airlines, dort gibt‘s Sandwich und Kaffee zum Frühstück, außerdem schreiende Kinder bis Amsterdam. Dort umsteigen, zum Glück ohne erneuten Check-In. Weiter mit schreienden Kindern über Oslo bis Bodø.

Ich stelle fest dass meine Planung hier die erste Lücke aufweist denn ich habe keine Idee wie ich zum Hafen komme, steige per Zufallsprinzip in einen Bus und versuche den Busfahrer verständlich zu machen dass ich zur Fähre will. Englisch ist hier offenbar nicht so angesagt wie in Schweden, aber der Bus ist der richtige. Nach 6 Minuten Fahrt (das Ticket hätte ich mir wohl sparen können) bin ich schon in der Innenstadt wo ich mir Gas kaufe und bei Subway einen doppelten Sub-of-the-day mit Thunfisch gönne. Ich laufe zur Fähre die ich natürlich knapp verpasse, also häng ich noch vier Stunden in einem Wartehäuschen rum und packe meinen Rucksack um (für den Flug musste alles nach innen). Die Fähre kommt und für 169NOK (23€) sicher ich mir meinen Platz auf den mit drei Stunden überraschend langen Weg nach Moskenes. Dort angekommen lauf ich los nach Süden in ein Dörfchen mit dem Namen Å wo der Track losgeht, den ich zuerst laufen will.

Es ist taghell, gutes Wetter. Ich laufe die Straße, der direkteste Weg. An mir vorbei kommen Wohnmobile, an Ortsschildern liegen Mengen von Fischköpfen, ich begegne äußerst merkwürdig agierenden Personen (im Nachhinein ist mir klar dass die besoffen waren denn es war schon 1 Uhr Nachts). Den Track finde ich recht schnell, laufe noch einige hundert Meter bis auf einen kleinen Hügel rauf und bin der Meinung dort einen guten Zeltplatz gefunden zu haben. Ich bau alles auf, mach noch ein paar Fotos, dreh ein Video und geh ratzen.

1 Kommentar
  1. Eric
    Eric sagte:

    Bonjour, merci pour ces très belles photos, donnant à rêver, et d’un voyage qui donne envie.

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